Licht ist Emotion
28 Apr 2014
Die Wirkung von Lichtfarben
Farben wie rot oder gelb empfinden wir aus Erfahrung und Überlieferung als „warm“. Sie erinnern uns an das wärmende Licht eines Feuers oder an glühendes Holz Dem gegenüber werden bläuliche Farben als „kühl“ oder „kalt“ empfunden, wohl angelehnt an das kalte Wasser der Ozeane oder das bläuliche Schimmern von Eis. Besonders deutlich wird diese psychologische Wirkung, wenn man nur an die Farben bei den Reglern einer Armatur für Kalt- und Warmwasser denkt.
Auch der Lichtfarbe oder Farbtemperatur des Lichts werden sowohl biologische als auch emotionale Wirkungen zugewiesen. Seit jeher wird das Licht einer Glühbirne mit ihrem geringen Blauanteil und den Stärken im Rot- bis Infrarotbereich als warm und wohlig empfunden. Die Farbtemperatur liegt bei warmweißen 2700 Kelvin. Ein „kälteres“ Lichtspektrum mit höherem Blauanteil und einer Farbtemperatur von neutralweißen 4000 Kelvin wirkt dagegen eher sachlich, kühl und anregend. Es ist daher für den Arbeitsalltag erwünscht. Und auch ein Spaziergang wirkt anregend auf den Körper. Auch deshalb, weil kaltweißes Tageslicht eine Farbtemperatur von über 5000 Kelvin hat.
Farbtemperatur in Kelvin
Wissenschaftlich belegt ist, dass ein Rezeptor im Auge besonders auf blaues Licht reagiert und so die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin unterdrückt. Gleichzeitig wird die Produktion von anregenden Hormonen wie Cortisol und Serotonin gefördert. Darüber hinaus gibt es aber auch bei der Lichtfarbe eine psychologische Komponente: Denn es schient so zu sein, dass Menschen aus kälteren Regionen bei der Beleuchtung zu wärmeren Farbtemperaturen (rund 3000 Kelvin) tendieren und umgekehrt solche aus wärmeren Regionen zu kälteren Lichtfarben (4000 Kelvin oder mehr). Dies können wir bei LEDON auch aus dem Praxisalltag so bestätigen.
CIE-Normfarbtafel
Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation hat im Rahmen einer internen Studie die Auswirkungen von Umgebungstemperaturen auf die Präferenzen bei der Farbtemperatur des Lichts am Arbeitsplatz untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass sowohl zum Abend hin als auch während der kälteren Herbst- und Wintermonate von den Mitarbeitern wärmere Farbtemperaturen bevorzugt wurden. Diese Beobachtungen stützen die These hinsichtlich des Einflusses der Umgebungstemperatur auf die Wahl der Lichtfarbe. Unter wärmerem Licht werden Räume auch wärmer wahrgenommen und umgekehrt. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch der japanische Wissenschaftler Nakamura. Bei seiner Untersuchung stellte sich heraus, dass Probanden in einem Raum mit kälterer Lichtfarbe dazu tendierten, die Temperatur im Raum nach oben zu regulieren. Umgekehrt bewog sie eine wärmere Farbtemperatur dazu, die Raumtemperatur kälter zu belassen.
Wie stark die Lichtwirkung von über viele Jahre „gelernten“ Faktoren abhängt, können wir ebenfalls beim Dimmverhalten von LED-Lampen beobachten. Dimmt man eine LED-Lampe, so wird lediglich die Lichtmenge reduziert, die Lichtfarbe des Leuchtmittel bleibt dagegen gleich. Viele empfinden das warmweiße LED-Licht bei wenig Helligkeit dann plötzlich als kühl und fahl, obwohl sich Farbtemperatur und Spektrum nicht verändert haben. Der Eindruck resultiert daraus, dass eine Glühbirne während des Dimmvorgangs ihre Farbtemperatur hin zu einem wärmeren Licht verändert. Der Mensch wiederum ist dieses Verhalten sowohl von der Glühlampe als auch von Phänomenen wie einem Sonnenuntergang so gewohnt.
Mit der 10 Watt SUNSET DIMMING LED-Lampe konnte LEDON dieses Verhalten reproduzieren. Bei dieser dimmbaren Lampe verändert sich die Farbtemperatur ebenfalls während der Helligkeitsregulierung. Im komplett gedimmten Zustand hat das Leuchtmittel dann lediglich 1900 Kelvin, während sie bei voller Helligkeit mit 2700 Kelvin leuchtet. Damit zeigt die Lampe das Verhalten einer Glühbirne und erscheint vielen dadurch als „besser dimmbar“ und im gedimmten Zustand „vom Licht her angenehmer“.